Das Laufduell im Süden

Scorpions Sisters vs. Cowboys Ladies

Bei Hochsommerlichen Temperaturen trafen die heimischen Stuttgart Scorpions Sisters am 29.06.2024 auf die aus München angereisten Cowboys Ladies. Diese hatten zuvor bereits zwei Spiele gegen die Erlangen Rebels absolviert, wovon sie ein Spiel gewinnen konnten und eins an die Rebels abgeben mussten. Die Scorpions hingegen konnten ihr Auftaktspiel gegen die Ladycanes aus dem Saarland souverän gewinnen. Wieder im Sisters Kader begrüßen konnten sie Rea Schmidt (#56), welche nach ihrer bereits zweiten Saison mit den San Diego Rebellion aus den USA zurück gekehrt war.
Direkt zu Beginn des Spiels konnte Returnerin Pia Mende (#18) den Ball bis an die 31 Yards Linie der Gäste befördern und schenkte der Offense der Sisters eine aussichtsreiche Feldposition. Allerdings musste sich die Offense nach nur vier Versuchen bereits wieder vom Ball trennen. Die bislang laufstarken Münchnerinnen wurden direkt durch zwei Tackles for Loss durch Melina Locher (#43) und Maria „Mary“ Schubert (#30) der Zahn gezogen. Auch hier wechselte das Angriffsrecht nach einem 3 and out.
Bei den nächsten drei Possesions kamen beide Offensivreihen nicht in den Tritt, sodass diese mit einem Punt beendet wurden. Allerdings konnten die Sisters ihren letzten Punt nicht loskriegen, sodass die Ladies aus München in aussichtsreicher Feldposition den Ball erhielten. Doch 3 incomplete Passes und einen QB Run später hieß es Turnover on Downs und die starke Defense der Stuttgarter hielt erneut, was sie verspricht.
Diese Leistung weckte nun auch die Stuttgarter Offense auf, welche nun ihr erstes First Down erlaufen konnten. Allerdings stoppten die Cowboys die Bemühungen direkt wieder und zwangen die Sisters erneut zu einem Fehler beim Punt. Doch im gleich darauffolgenden Play machte die Defense der Sisters so viel Druck, dass Schubert (#30) einen Fumble forcierte und Kristiina Lehtiniemi (#71) diesen freien Ball recovern konnte.
Daraus konnten die Stuttgarterinnen allerdings kein Kapital schlagen – genauso wie die Cowboys Ladies. Das Spiel wurde bis dorthin von den Verteidigungsreihen dominiert. Bis die Sisters anfingen, ihr Laufspiel in den Fokus zu rücken. Damit konnten schon zwei First Downs erzielt werden und man wollte mittels Punt Fake noch ein weiteres herausholen, allerdings wurden diese Bemühungen gestoppt. Nun kamen auch die Ladies aus München in ihren Rhythmus und konnten per Pass zwei First Downs erzielen und in Field Goal Range kommen. Doch der geplante Kick landete nicht zwischen den Torstangen, sondern wurde von Julia „Jules“ Lippert (#5) geblocked und von Barbara „Babbe“ Morell (#83) recovered.
Zwei Punts später setzten Running Back Rookie Dara Avjian (#40) und Reciever Veteranin Morell (#83) mit je zwei First Downs für wichtige Akzente. Vollendet wurde der Drive der Sisters mittels QB Sneak durch Dinah Naegele (#20) zum ersten Touchdown. Den PAT versenkte treffsicher Vanessa Sihler (#88) zum 7:0 Halbzeitstand.
Die zweite Halbzeit eröffneten die Münchnerinnen mit drei First Downs, ehe auch diese Angriffsbemühungen durch die immer wieder stark aufspielende Defense der Sisters abgewürgt wurden. Auch die Stuttgarterinnen konnten nun Offensiv den Ball bewegen. Hinter eine starken Offense Line fanden das Running Back Quartett aus Neele Hohler (#38), Avijan (#40), Naegele (#20) und Emily Koschmieder (#28) immer wieder Lücken zum Raumgewinn. Allerdings war an der 11 Yard-Linie der Cowboys erneut Schluss und man musste sich vom Ball trennen.
München konnte sich mit einem tiefen Pass auf Nationalspielerin Zoe Song aus der eigenen Redzone befreien, doch weiter ging es nicht. Für den Rückwärtsgang sorgte abermals Lippert (#5), welche den anschließenden Punt blockte, der durch Schubert (#30) zurückerobert werden konnte. Der Sisters-Angriff begann nun an der 16 Yard-Linie und konnte nach vier weiteren Laufversuchen zum zweiten Touchdown beendet werden. Dieses Mal hatte sich Rookie Avijan selbst belohnt, in dem sie aus 2 Yards-Entfernung den Ball, hinter Vorblockerin Lisa Gottschalk (#36), über die Goalline trug. Nach erfolgreichem PAT durch Sihler (#88) stand es also 14:00.
Im letzten Defense-Drive der Sisters konnte Hanna „Gando“ Gandowitz (#11) mit einem QB Sack die letzten Hoffnungen der Münchnerinnen auf Punkte zunichtemachen. Ehe die Offense der Scorpions mit zwei weiteren First Downs die Uhr auslaufen ließ.

Es war ein heißes Spiel, was die Temperaturen anging, und ein Defense dominiertes Spiel auf beiden Seiten. Die Sisters konnten am Ende aufgrund ihres starken Laufspiels sowie den Catches durch Veteran Morell Offensiv ausreichend überzeugen, um mit zwei Siegen in die Saison zu starten.
Am direkt darauffolgenden Wochenende treffen die Stuttgart Scorpions Sisters auf den amtierenden deutschen Meister: die Hamburg Amazons in Hamburg. Die längste Auswärtsfahrt der Saison führt somit zum Aufeinandertreffen der letzten beiden Meisterteams der DBL 1.

Text: Beatrice Bauer
Bild: Ralf Klengel