Spielbericht

Die Veränderungen zeigen Wirkung

Sentinels schlagen Scorpions 27 : 7

Nachdem in der Vorwoche das Spiel gegen die Razorbacks aus Fürstenfeldbruck nur denkbar knapp verloren gegangen war, wollten die Scorpions aus Stuttgart den Trend nach oben weiterfortsetzen. Nachdem man bisher in drei Spielen punktlos geblieben war, hatte es sich vor allem der Angriff um Quarterback Christoph Göppel zum Ziel gesetzt, das Spiel offener zu gestalten und auch der gegnerischen Verteidigung Probleme zu bereiten.

Außerdem gab es an diesem Spieltag eine weitere Veränderung, denn Headcoach Dennis Oppermann durfte aufgrund einer Strafe aus dem vorangegangenen Spiel, seine Mannschaft nicht während dem Spiel begleiten. Somit übernahmen die übrigen Coaches mehr Aufgaben, wie z.B. Jona Winkel als Interims HC, Janosch Horvat als Interims Special Teams Coordinator. Zudem musste die Mannschaft auf Linebacker Kai Krauss, aufgrund einer Verletzung, verzichten.

Das Spiel begann mit einem langen Offensiv-Drive der Stuttgarter, der sie bis an die generischen 35 Yards Linie führte. Dort war allerdings Schluss und man musste den Ball nach einem Turnover on Downs zurück an die Gäste aus Bad Homburg abgeben. Diese wiederum trennten sich bereits nach vier Spielzügen via Punt vom Ball, somit war der Schlagabtausch eröffnet.

Der Angriff der Scorpions kam zwar besser ins Rollen, allerdings stockte auch hier nach einigen Spielzügen, dass Vorankommen. Auch auf Seiten der Hausherren entschied man sich für einen Punt und so ging das erste Quarter punktlos zu Ende.

Direkt zu Beginn des zweiten Spielviertels konnten die Sentinels mit einem Pass über 25 Yards die ersten Punkte aufs Scoreboard bringen. Cornerback Kaan Arseven hatte den gegnerischen Receiver gut gedeckt, doch dieser nutzte seine Größe, um den Pass aus der Luft zu fischen. So stand es nach missglücktem Extrapunkt 0:6.

Doch auch die Scorpions Offensive war nun ganz da und man spielte seine Stärken aus, die so genannte No-Huddle Offense. Dabei versucht die Offense ohne Pausen schnell über das Feld zu marschieren, um die Verteidiger auf dem falschen Fuß zu erwischen. Dies gelang auch und so machte man gleich 3 First Downs hintereinander, ehe Christoph Göppel über 17 yards einen komplett freien Mich Weyrich in der Endzone bediente. Dieser verwandelte auch direkt den Extrapunkt und somit gingen die Hausherren im GAZI-Stadion mit 7:6 in Führung.

Die Bad Homburger waren sichtlich geschockt, und auch dank erneut lautstarker Unterstützung der Stuttgarter Fans ging in ihrer nächsten Angriffsserie nichts mehr zusammen. Einzig der Lauf des US-Spielmachers sorgte für Raumgewinn ein neues First Down konnte aber nicht erzielt werden. Doch die Freude bei den Scorpions hielt nur kurz, denn was die Offensive der Sentinels nicht schaffte, erreicht das Punt Team, welches mit einem Fake Punt den Drive am Leben hielt. Doch die Defense der Stuttgarter machte weiter Druck und so gelang es Linebacker Geronimo De Pauli einen Pass abzufangen (Interception) und weit in die Hälfte der Gäste zu tragen.

Nach einem vielversprechenden First Down durch Lukas Eiban, geriet der Drive allerdings erneut ins Stocken und so vergab man die Chance auf weitere Punkte. Bei noch 2 Minuten verbleibender Spielzeit drehten die Gäste aus Bad Homburg noch einmal auf und schafften mehrere First Downs hintereinander. Die Sentinels hatten in ihren Rhythmus gefunden und nutzten die Unkonzentriertheiten der Stuttgarter Verteidigung aus. Ein Pass über die Mitte aus 21 Yards Entfernung ermöglichte den erneuten Führungswechsel zum 7:13.

Mit noch weniger als 1:30 zu spielen, bekam noch einmal der Scorpions Angriff den Ball. Man wollte nach Möglichkeiten das Drive in Zählbares ummünzen, allerdings nicht dem Gegner noch einmal die Chance zum Scoren geben. Nach drei unvollständigen Pass Versuchen waren nur noch 37 Sekunden auf der Uhr. Die Chance nutzte Bad Homburg dennoch aus und erhöhte 13 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff auf 07:20.

Die zweite Halbzeit begann vielversprechend, konnte die Defense den Angriff der Sentinels, trotz des Ausfalls von Linebacker Marc Seefeldt, noch in der eigenen Hälfte stoppen. Auch die Scorpions Offense hatte ihre Stärke wiedergefunden und man marschierte über das Feld. Benjamine Rilling, Mathis Harang und Lukas Eiban bewegten den Ball Yard um Yard. An der acht Yards Linie angekommen, endete unglücklicherweise der Drive, als der US-Verteidiger der Sentinels den Ball von Göppel abfing und in Richtung der Stuttgarter Endzone zurücktrug. Eine Strafe gegen die Sentinels beim Return verhinderte allerdings das Schlimmste für die Scorpions.

Davon ließ sich die Defense nicht beirren und holte sich den Ball ebenfalls zurück. Safety Jonathan Urich schlug dem Receiver beim Tackle den Ball aus der Hand, welcher von Oliver Kubern erobert werden konnte. Doch dieses Geschenk währte nicht lange, als abermals der Import Verteidiger der Bad Homburger den Ball im direkt nächsten Play abfing und bis an die 13 Yards Linie zurücktrug.

Zwei Spielzüge später fand der US-Quarterback der Gäste seinen Receiver dann aus 11 Yards zum 7:27.

Das letzte Quarter hatte nun angebrochen und so begannen beide Mannschaften etwas durchzurotieren. Auf Seiten der Stuttgarter gelang es Cederic Koenig, welcher eigentlich Safety spielt, als Linebacker einen Fumble zu recovern. Auch zu erwähnen war die starke Leistung der Kicking Teams, gelang es doch den sehr gefährlichen Return Angriff der Sentinels, komplett auszuschalten. Den Schlusspunkt setzte Mathis Harang, der bei auslaufender Uhr noch ein First Down erzielen konnte.

„Wir hätten heute sicherlich 4 oder 5 Touchdowns machen müssen, allerdings lag es erneut an den Details. Vor allem müssen wir diese Achterbahnfahrt im Spielverlauf abstellen und uns auf eine konstant gute Spielweise committen,“ zog Offense Coordinator Jona Winkel das Fazit.

„Ich bin stolz auf die Mannschaft und vor allem die Coaches, für den heutigen Einsatz und natürlich auch den der letzten Monate. Man spürt wie der Kampfgeist und das Gefühl etwas erreichen zu wollen zurückkehrt. Es gibt keine Ausreden mehr, sondern die Wahrheit liegt auf dem Feld,“ äußerte sich Headcoach Dennis Oppermann, nachdem er nach Abpfiff wieder zur Mannschaft zurückkehren durfte.

Die nächste Gelegenheit die Stuttgart Scorpions live zu sehen, bietet sich am 23.Juli um 17 Uhr im GAZI Stadion auf der Waldau.

Im siebten Spiel der Saison 2022 geht es dann gegen die Wiesbaden Phantoms, welche man im Season Opener 35:19 geschlagen hatte. Die Phantoms sind bislang noch sieglos und haben bereits ihren Headcoach ausgetauscht, um frischen Wind in die Mannschaft zu bringen.

Text: Dennis Oppermann
Bild: Conny Tschiwa