Spielbericht

Ein Quarter ist noch nicht genug

Rückspiel gegen Dragons geht verloren

Nachdem die Scorpions aus Stuttgart zuletzt zwei spielfreie Wochen hatten und aufgrund der abgelaufenen Saison der GFL Juniors, einige Eigengewächse in den Kader bekommen hatten, hätte man meinen können, das Roster in Gießen platzt aus allen Nähten. Fehlanzeige, denn aufgrund der Tabellenlage, die Scorpions können weder auf- noch absteigen, der Urlaubszeit und der immer noch anhalten Coronapandemie, waren viele Spieler nicht beim Rückspiel dabei gewesen. Dennoch traten 36 Scorpions an, um für die Revanche, nach dem enttäuschenden Hinspiel, zu sorgen. In den GFL 2 Kader aufgerückt waren hierbei aus der eigenen Bundesliga Jugend Yannik Wiehl (TE), Samuel Wellbrink (DL) und Matti Zeh (TE), sowie Berlin Rückkehrer Malik Jeddi (LB).
In der Startaufstellung mussten die Scorpions zu Beginn des Spiels kreativ werden, waren gerade einmal zwei etatmäßige Offense Linespieler aktiv. Dafür sprangen Emanuell Callsen, Max Rösner und Matti Zeh ein. Letzterer war als Tight End gerade erst aus der Jugend gekommen und sprang als Center ein. Doch trotz des Angriffsrechts kamen die Stuttgarter nicht mit dem Ball aufs Feld, da Nelson Stegmaier den Kickoff Return fumbelte und somit den Giessener Angriffs aufs Feld rief.
Die Defense konnte die Dragons zu einem dritten Versuch zwingen, allerdings schaffte es der US Spielmacher einen seiner WR zu bedienen. Nicht ganz so erfolgreich war der Pat, denn dieser konnte von Samuel Wellbrink geblockt und von Cederic König recovered werden, somit stand es 0:6.
Im nächsten Drive bewegte die Offensive den Ball stetig. Mathis Harang, Michael Kramm und Kim Pudelko sorgten für drei First Downs. Allerdings verlor Running Back Harang beim nächsten Versuch den Ball und ließ die Angriffsbemühungen erlahmen. Die Freude über den Ballgewinn wähnte allerdings nur kurz, konnte Cornerback Patrick Hefter im nächsten Play direkt den Ball freischlagen und durch Cederic König zurückerobern.
Beide Offensiven produzierten im Anschluss nur Punts, bis der Gäste aus Stuttgart aus 25 yards für die nächsten Punkte sorgten. Quarterback Stegmaier fand den Franzosen Brandon Camara an der vorderen Ecke der Endzone. Mick Weyrich verwandelte den Extrapunkt und somit führten die Scorpions mit 7:6.
Immer nur kleinen Raumgewinn, konnte die Verteidigung den Dragons abringen. Ziel war es die Anzahl der Big Plays zu minimieren, hatte man im Hinspiel noch sehr unsicher in diesem Bereich gewirkt. Doch das Rezept der Golden Dragons hieß, wie bereits die gesamte Saison, US-Import zu US Import. Aus 40 Yards Distanz fand der Quarterback seinen Receiver und musste Cornerback Patrick Hefter zum Zuschauen verdammen. Der PAT war diesmal erfolgreich und somit stand es 7:13.
Während man sich auf Stuttgarter Seite erneut per Punt vom Ball trennte, hatten die Hausherren ebenfalls ihre Mühe. Allerdings konnte der US-Import Quarterback ein ums andere Mal Yards erlaufen, während alle seine Receiver durch das Stuttgarter Backfield gedeckt waren. Zweimal konnten die Dragons darüber hinaus einen vierten Versuch verwandeln, was den Drive am Leben hielt. Am Ende belohnte sich die Giessener mit einem kurzen TD Pass auf den US-Receiver. Die 2 Point Conversion blieb erfolglos und somit stand es 7:19.
Nach einem Punt der Scorpions Offense, setzte Safety Jonny Urich den Schlusspunkt zur Halbzeit, indem er eine Interception in der Endzone abfing.
Die zweite Halbzeit begann mit 3 Punts, ehe die Offensive der Gäste aus Stuttgart einen Marsch über das gesamte Feld hinlegte. Immer wieder fand Ersatzspielmacher Stegmaier seine Anspielstationen.
Allerdings war er es auch der kurz vor der gegnerischen Endzone vermeintlich den Ball verlor und damit die Angriffsbemühungen beendete. Allerdings konnten auch die Golden Dragons kein Kapital aus deren Ballbesitzen schlagen und so verging das dritte Quarter ohne Score.

Allerdings machten auch an diesem Tag die US-Imports den Unterschied. Denn während Filippo Ongari und Samuel Wellbrink mit nennenswerten Tackles for Loss, die Gegner zurückwarfen, konnte der US-Spielmacher der Hausherren die für sein Team benötigten Yards zu Fuß zurücklegen. Zudem sorgte die Defense der Scoprions immer wieder für Highlights. Safety Florian Laufer konnte einen Ball freischlagen, welcher von Cornerback Kaan Arseven recovered und retuniert wurde. Allerdings entschied sich die einheimische Schiedsrichter Crew im Nachhinein, den Ball als unvollständigen Pass zu deklarieren, was die Aktion somit leider zu Nichte machte.
Die Gäste ließen sich davon nicht beirren und somit war es Safety Cederic König, welcher einen tiefen Ball abwehrte und diesen damit in die Arme von Cornerback Patrick Hefter bugsierte. Hefter trug den Ball bis an die 25 yards Linie zurück, um dann weitere zehn Yards später von einem erzürnten
Giessener Spieler bereits weit im Aus, noch einmal abgeräumt zu werden. Man entschied zwar auf Strafe, sah in dem Verhalten allerdings keine grobe Unsportlichkeit, seitens der Offiziellen.
Erneut war der Angriff der Stuttgarter nicht in der Lage die Situation für sich zu nutzen und so trennte man sich nach drei Spielzügen via Punt vom Ball. Auf Seiten der Golden Dragons, blieb man beim altbewährten Rezept und gab fast ausschließlich den US-Amerikanern den Ball. Ein Abstimmungsfehler in der Verteidigung öffnete somit auch die Möglichkeit für die Hausherren noch einmal zu Punkten. Safety Jonny Urich, ließ den US-Receiver ungedeckt, welcher aus 45 yards Entfernung den Touchdown fangen konnte. Nach erfolgreichem Extrapunkt stand es 7:26.

„Ein Quarter konzentrierter Football, reicht leider nicht zum Sieg. Aber man sieht die aufsteigende Tendenz der noch jungen Mannschaft. Was uns vor allem noch fehlt ist Disziplin, Verantwortungsbewusstsein und Kontinuität! Allerdings haben wir in diesem Bereich diese Saison bereits große Schritte nach vorne gemacht, aber wer erfolgreich sein will, muss stets selbst das Vorbild sein, welches er in der „Scorpions“ Welt sehen will,“ so Headcoach Dennis Oppermann.

„Wir treten jedes Spiel an, um zu gewinnen und diese Einstellung muss auch bereits Einzug in die Trainings in der Gameweek haben. Die Spieler müssen ins Training kommen, mit der richtigen Einstellung und hart arbeiten, damit die Spiele „leichter“ gewonnen werden können. So wie man trainiert, so spielt man eben auch,“ gab Running Backs Coach Steffen Haenelt der Mannschaft zu verstehen.

Nun folgt bei den Stuttgart Scorpions das letzte Heimspiel im GAZI Stadion gegen die Ingolstadt Dukes am Sontag den 21. August um 15 Uhr. Der Spieltag wird unter dem Motto „UNITED SCORPIONS“ stattfinden und ehrt die gesamten Mannschaften des Stuttgarter Traditionsvereins.
Zudem laufen die Scorpions in der GFL 2 diesmal in ihren weißen Trikot auf, um den heimischen Fans auch diese einmal live vorzuführen. Die Fans sind dazu angehalten, ebenfalls in weiß ins Stadion zu kommen.

Text: Dennis Oppermann
Bild: Angela Kächele