Ex-Jugendspieler Simon Krizak vor seinen letzten Spielen in den USA

„Nach einem Jahr ohne ein Spiel kann ich es kaum erwarten“, erklärt er. Auf den 23-Jährigen und sein Team, die Bucknell Bisons, warten dabei vier Spiele in Patriot League. Zum Auftakt am 13. März geht es gegen die Fordham Rams. Danach folgen Spiele gegen Lafayette Leopards, Lehigh Mountain Hawks und Holy Cross Crusaders. Bei erfolgreichem Abschneiden wartet dann am 17. April das Highlight mit dem Championship Game.

Für den Offensive Lineman wäre es die Krönung seiner Karriere, die 2012 bei uns begonnen hat. „Ich wollte etwas Neues ausprobieren und mein Bruder hatte vorher schon einmal Football gespielt. Deshalb bin ich zu einem Probetraining zu den Scorpions gegangen“, erinnert er sich. Der Sport begeisterte ihn auf Anhieb und er entwickelte sich schnell zu einem guten Spieler. Krizak ließ sich dabei auch nicht von zwei Oberarmbrüchen innerhalb von zwei Jahren unterkriegen.

Nach dem abgeschlossenen Abitur am Eschbach Gymnasium in Stuttgart-Freiberg wagte er dann den Schritt in die USA an die Hill High School in Pottstown, Pennsylvania. Eigentlich wollte er zunächst ein Work-Travel machen, aber eine Nachricht von Björn Werner änderte das. Zwar entdeckte er die Nachricht vom Ex-NFL-Profi und Chef von Gridiron Imports nur durch Zufall, da sie im Spam-Ordner gelandet war, dennoch entschied er sich nach einem Gespräch mit Werner für den Schritt in die USA.

Zu Beginn dachte Krizak noch nicht dran, dass er länger als ein Jahr in den Staaten bleiben würde. Doch dank des Engagements seines Trainers, der sein Highlight-Tape an 80 verschiedene Colleges sendete, wurde seine Qualität wahrgenommen und auch bei ihm wuchs der Traum vom College. Die Wahl fiel dann auf die Bucknell University in Lewisburg, Pennsylvania.

„Ich glaube, dass mir das Jahr an der Hill School unglaublich geholfen hat, mich auf das College-Football-Leben vorzubereiten. Nicht nur von einem Football-Standpunkt, aber auch um mich an die Kultur, Sprache und das amerikanische Schulsystem zu gewöhnen“, erklärt er. Während er als Freshman noch keine Spielzeit bekam, startete er ein Jahr später gleich acht Spiele.

Als Junior durfte er dann in elf Spielen ran und durfte dabei auch Erfahrungen in den Special Teams sammeln. Dabei zeigte er auch seine Flexibilität. Während er als Sophomore als Right und Left Tackle eingesetzt wurde, zeigte er nun, dass er auch als Left Guard überzeugen kann. „Ich hatte unglaublich viel Spaß, wobei es zeitweise natürlich auch sehr hart war. All das Training zusammen mit einem anspruchsvollen Studium ist nicht immer eine einfache Kombination“, beschreibt er seine Zeit am College.

Im vergangenen Jahr musste er aufgrund des Corona-Virus aber zuschauen, denn die Teams der Patriot League entschieden sich, keinen Spielbetrieb durchzuführen. So konnte er sich komplett auf sein Studium im Bereich International Relations konzentrieren. „Wir hatten ein relativ normales Semester und waren trotz allem in der Lage zu trainieren. Deshalb war es nicht so viel anders, außer der fehlenden Spiele natürlich“, sagt Krizak.

Jetzt will der Offensive Lineman aber in seinen letzten Monaten in den USA nochmal Football spielen. Schließlich ist sein Studium im Mai zu Ende. Während er noch nicht weiß, wie es danach weitergeht, könnte er sich eine Rückkehr zu den Scorpions vorstellen: „Ich wusste überhaupt nichts über den Sport, bevor ich zu den Scorpions gekommen bin. Durch das Coaching in der Scorpions-Jugend bin ich der Spieler geworden, der ich heute bin. Deswegen würde ich eine Rückkehr nicht ausschließen.“

Wir wünschen Simon jetzt aber erstmal viel Erfolg in der Spring Season und bei seinem restlichen Studium!

Text: Sebastian Mühlenhof