Spielbericht

Kampfgeist bis zum Schluss – 21 Sekunden entscheiden das Spiel

Stuttgart Scorpions unterliegen Fursty Razorbacks mit 0:8

Nachdem man in der Vorwoche mit einer 00:42 Heimniederlage, viel zu adjusten bekommen hatte, was Scheme, Einstellung und Wille anbelangte, ging es zu den Fursty Razorbacks nach Fürstenfeldbruck. Mit einem durch Corona geschwächten Kader von 33 Spielern waren die Scorpions angereist und bereit dem laufbetonten Spielstil der Razorbacks den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auch wollte man in der Offense mit einigen Anpassungen, neue Akzente im Angriffsspiel setzen.
Die Partie begann bei strahlendem Sonnenschein um 17 Uhr , direkt mit einem Punt nach gerade einmal vier Versuchen für den Angriff der Scorpions. Die Razorbacks eröffneten Ihre Partie mit Laufspielzügen, so wie man sich in der Woche darauf vorbereitet hatte. Doch im zweiten Play konnte Linebacker Oliver Kubern den Ball vom Runningback freischlagen und den Fumble durch Cornerback Patrick Hefter zurückerobern.
Die gute Feldposition konnte die Offense der Stuttgarter allerdings nicht in Punkte ummünzen. Bei dem folgenden dritten Versuch, suchte Quarterback Christoph Göppel, Receiver Tim Döringer über die Mitte. Dieser konnte den Ball nicht kontrollieren, wurde hart gegen den Helm zu Boden gebracht, wofür es aber zunächst keine Flagge gab. Etwas zu lautstark forderte Dennis Oppermann, der HC der Scorpions diese ein, wofür er vom Seitenschiedsrichter direkt vom Platz gestellt wurde. Mehrere anwesende Schiedsrichter, sowie die Anwesenden Kommentatoren waren darüber sehr erstaunt, allerdings ließen die Scorpions sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
Punter Cederic Koenig konnte den Ball anschließend an die 1 Yard Linie der Razorbacks platzieren. Doch die Hausherren ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und bedienten in gewohnter Manier den Lauf. Die Verteidigung der Scorpions fand allerdings immer wieder Wege, den Ballträger hinter seinen Vorblockern zu Fall zu bringen. Das Ziel war es den Ball in die Luft zu zwingen, sodass die junge Quarterback zu schlechten Entscheidungen gezwungen wurde. Diese traf er auch, als er sowohl seinen eigenen Receiver als auch den Stuttgart Defense Back Cederic Koenig nur haarscharf verfehlte. Somit punteten auch die Razorbacks.
Die Defense Reihen dominierten weiterhin das Spielgeschehen, doch immer wieder sorgte Cederic Koenig mit seinen Punts für Begeisterung bei den Fans.
In einem der folgenden Drives verletzte sich leider der Stuttgarter Quarterback Christoph Göppel, wodurch er gezwungen war, das Spiel von der Sideline weiter zu verfolgen und die Scorpions-Offense nun von Receiver Nelson Stegmaier auf der Quarterback-Position angeführt wurde.
Die Razorbacks setzten unverändert auf ihr Laufspiel und pflügten im wahrsten Sinne des Wortes über den Acker. Doch als die Razorbacks zum Passen gezwungen wurden, passierte der nächste Fehler. Der Pass des Fursty-Spielmachers landete, nach Druck von Geronimo de Pauli, in den Armen von Marc Seefeldt. Doch die Freude über den Ballbesitz wähnte nur kurz, gab man durch einen Fumble der eigenen Offensive den Ball direkt zurück.
Doch die Razorbacks konnten daraus kein Kapital schlagen und so gingen beiden Mannschaften mit 0:0 in die Halbzeit. Insgesamt hatten beiden Offensivreihen in der ersten Halbzeit gerade einmal 133 Yards kombiniert aufs Feld gebracht.
Die zweite Halbzeit begann genau so wie die erste geendet hatte auf Seiten der Razorbacks, mit dem Lauf. Die Defense der Scorpions lieferte sich einen unerbittlichen Kampf um jedes Yard und stoppte die Laufmaschinerie in der eigenen Redzone. Die Razorbacks, welche seit Saisonbeginn mit ihren Special Teams Probleme hatten, versuchten dennoch ein Fieldgoal zu kicken. Als der Snap nicht optimal ankam, waren die Stuttgarter zur Stelle und brachten den Gegner zu Fall zum Turnover on Downs.
Die nächsten vier Drives blieben ereignislos und endeten jeweils mit einem Punt durch Stuttgart oder einem Turnover on Downs für Fursty.
Als die Razorbacks das nächste Mal in Ballbesitz kamen wurden sie durch einige Holding Strafen weit zurückgeworfen, sodass sie erneut zum Passspiel gezwungen wurden. Dies nutzten die Scorpions direkt aus. Linebacker Geronimo de Pauli kam ungeblockt von der Seite und sackte den gegnerischen Quarterback so hart, dass dieser den Ball verlor, welcher von Linebacker Kollege Kai Krauss zurück erobert werden konnte.
So kamen die Stuttgarter mit Ihrem Angriff bereits an der gegnerischen 35 Yards Linie in Ballbesitz. Die Offense um nun Quarterback Nelson Stegmaier, hatte allerdings auch weiterhin kein Rezept gegen die starke Defense der Hausherren. Aber auch die Razorbacks konnten den Ball nun nicht mehr bewegen, hatte die Scorpions Defense bisher alle Passversuche vereiteln können und den Lauf zum Ermüden gebracht.
Während beim Scorpions Angriff nun nichts mehr zusammen lief, sammelten die Fürstenfelder noch einmal alle Kraftreserven zusammen. Die letzten sieben Minuten waren angebrochen und die Fürstenfelder setzten nun auf ihren Quarterback. Allerdings aufgrund seiner bisherigen Leistungen nicht mit dem Pass, sondern mit dem Lauf. Getreu nach dem Motto, was man nicht im Arm hat, hat man in den Beinen, erlief der generischen Spielmacher mehrere First Downs. Beim anschließenden dritten Versuch und Goal bei noch 2 Yards zu gehen, entschieden sich die Razorbacks abermals mit Ihrem Quarterback durch die Mitte zu laufen. Als dieser kurz die Goalline überquerte, stand es bei noch 21 Sekunden zu spielen, 0:6 für die Fürstenfelder. Die anschließende Two Point Conversion wurde ebenfalls vom Quarterback per Lauf verwandelt und so stand es 0:8.
In der verbleibenden Spielzeit konnten die Scorpions nichts mehr aus dem Hut zaubern und so verlor man das Spiel denkbar knapp.
„Wir müssen kreativ werden und Wege finden, mit der Offense unsere Drives zu finishen und in Touchdowns umzumünzen. Großes Lob an die Defense, die am heutigen Tag einen unglaublichen Fight gegen die physische Razorback-Offense hingelegt hat“ so Offense Coordinator Jona Winkel.
Die Defense war am heutigen Tag bärenstark und hatte sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben. Man hatte immer wieder neue Wege gefunden die Offense der Razorbacks zu stoppen und sie zu Fehlern zu zwingen. Hervorzuheben war die konstant gute Leistung der Linebacker Crew Geronimo DePauli, Marc Seefeldt, Kai Krauss und Oliver Kubern, welche das gesamte Spiel ohne Pause auf dem Feld verbrachte.
Auch möchten sich die Scorpions für den erneuten Einsatz der mitgereisten Fans bedanken, die das Team von der Sideline aus immer wieder nach vorne pushten
Nun geht es am direkt folgenden Wochenende am Samstag den 02.07.2022 um 17 Uhr, zurück ins heimische GAZI Stadion. Hier empfangen die Scorpions die Bad Homburg Sentinels, welche zuletzt gegen die Giessen Golden Dragons gewinnen konnten.

Text: Dennis Oppermann
Bild: Angie Kaechele