Football? Wie funktioniert dieser Sport überhaupt?

Football ist ein Spiel der Gegensätze. Es variiert zwischen blitzschnellen Aktionen und ausgiebigen Beratungen über den nächsten Spielzug. Bestimmt wird der Sport durch grobe Kraft und Härte, jedoch spielen Intelligenz, Beweglichkeit und Technik eine ebenso bedeutende Rolle.

Zwei Teams mit je 11 Spielern stehen sich auf einem Feld gegenüber, welches 120 Yards lang und 50 Yards breit ist. Die jeweils letzten 10 Yards des Spielfeldes kennzeichnen die Endzone. In diesen Bereich muss das angreifende Team (Offense) den ovalen Ball befördern. Währenddessen versucht das verteidigende Team (Defense), dies zu verhindern.

Um mindestens 10 Yards Raumgewinn zu erzielen, erhält die Offense 4 Versuche. Gelingt dieses Vorhaben, bekommt die Offense einen „First Down“, also 4 weitere Versuche. So arbeitet sich die Offense weiter gen Endzone vor. Sollte es nicht zum Raumgewinn innerhalb der 4 Versuche kommen, wechselt das Angriffsrecht. Damit darf nun die andere Mannschaft ihre Offense auf das Feld schicken, um in Richtung Endzone zu stürmen.

Die reine Spielzeit besteht aus 4 Vierteln à 12 Minuten und beginnt mit dem „Kickoff“. Der Ball wird dazu auf der 35 Yard-Linie positioniert und dann möglichst weit gen gegnerischer Endzone geschossen. Nach jedem Viertel findet ein Seitenwechsel statt. Die Halbzeitpause beträgt 15 Minuten. Pro Halbzeit hat jedes Team das Recht auf 3 Auszeiten („Timeouts“). Diese können sich auf maximal 2 Minuten belaufen.

Grundsätzliches Ziel des Spiels ist es, den Ball so oft wie möglich in die gegnerische Endzone zu befördern, um möglichst viele Punkte zu erreichen.

Grundlegend wird zwischen 2 Spielarten unterschieden: dem Passspiel und dem Laufspiel.

Passspiel

  • Wurf des Balles durch den Quarterback in Richtung Passempfänger („Wide Receiver“)
  • Lauf des Wide Receivers mit Ball bis zum Erreichen der Endzone (Es sei denn: Stop („Tackle“) durch die gegnerische Defense)

Laufspiel

  • Übergabe des Balles vom Quarterback an den Runningback 
  • Runningback: Ball nach vorn tragen 
  • Support durch Offensive Line in Form von Wegblocken der gegnerischen Defense 

Offense

Ziel des angreifenden Teams ist es, einen „Touchdown“ (6 Punkte) zu erzielen. Bei gelungenem Touchdown erhält das erfolgreiche Team die Möglichkeit erneut zu punkten. Durch den darauffolgenden Versuch kann der Ball durch das Tor gekickt werden (1 Punkt). Zudem besteht die Möglichkeit eines zusätzlichen Angriffs (2 Punkte = „Two-Point-Conversion“)

Bemerkt die Offense während des Angriffs, dass sie die Endzone nicht mehr erreichen kann und lediglich in der Nähe der gegnerischen Endzone ist, besteht die Option, durch den Kicker ein „Field Goal“ (3 Punkte) zu erzielen.

Gelingt es der verteidigenden Mannschaft, die Offense bis in die eigene Endzone zurückzudrängen und den Ballträger zu Boden zu bringen, erhält die Defense einen „Safety“ (2 Punkte).

Die verteidigende Mannschaft kann den Ball auch durch Abfangen eines gegnerischen Passes („Interception“) oder durch einen Fehler des ballführenden Spielers, in Form eines fallengelassenen Balles („Fumble“), erobern.

Strategie und Taktik kommen in dieser, auf den ersten Blick als „wüstes Geraufe“ erscheinenden Sportart, eine besondere Bedeutung zu. Da das Spiel nach jedem Versuch angehalten wird, haben die Trainer die Möglichkeit, ihre Mannschaft wie Schachfiguren neu zu formieren.

  • Fouls werden grundsätzlich durch Raumverlust geahndet.
  • Unsportlichkeit, zu harter Körpereinsatz à 15 Yards Strafe
  • technische Fehler während des Blockens à 10 Yards Strafe
  • sonstige technische Fouls à 5 Yards Strafe

Bei einem laufenden Spielzug wird das Foul zunächst nur durch das Fallenlassen einer gelben Flagge angezeigt. Nach Ende des Versuchs wird das Foul dann angezeigt. Die Strafe für ein Foul kann von der gefoulten Mannschaft angenommen oder abgelehnt werden.

1) Running Back / Fallback

Dies sind die Ballträger, die das Lederei vom Quarterback überreicht bekommen und dann möglichst viel Raumgewinn durch Laufspiel erzielen. Der Fulback wird dabei häufig nur als Vorblocker für die Running Backs eingesett, da er meist etwas kräftiger gebaut ist.

2) Quarterback

Er ist der Spielmacher und Regisseur und verteilt die Bälle durch Pässe oder durch Ballübergabe an die Running Backs. Wenn es die Spielsituation erlaubt oder erfordert, kann der Quarterback auch selbst mit dem Ball in Richtung gegnerische Endzone laufen.

3) Wide Receiver

Sie dienen dem QB als Anspielstation für Pässe. Es sollen schnelle und fangsichere Spieler sein, die eine Fülle von einstudierten Laufrouten beherrschen.

4) Tight End

Er steht neben dem Tackle in der O-Line und kann als zusätzlicher Blocker oder Paßempfänger dienen. Kräftiger, aber nicht so schnell wie ein Receiver.

Defense

Gelingt es der verteidigenden Mannschaft, die Offense bis in die eigene Endzone zurückzudrängen und den Ballträger zu Boden zu bringen, erhält die Defense einen „Safety“ (2 Punkte).

Die verteidigende Mannschaft kann den Ball auch durch Abfangen eines gegnerischen Passes („Interception“) oder durch einen Fehler des ballführenden Spielers, in Form eines fallengelassenen Balles („Fumble“), erobern.

1) Linebacker

Sie bilden die zweite Verteidigungsreihe hinter der D-Line. Sie müssen schnell erkennen, welchen Spielzug die Offense ausführt und dann entweder den Laufspielzug stoppen oder kurze Pässe abwehren. Sind sehr variabel einsetzbar und müssen daher vielseitig in ihren Fähigkeiten sein.

2) Safety

Hier wird zwischen Strong und Free Safety unterschieden. Der Strong Safety spielt meist im zentralen Rückraum zur Paßverteidigung und orientiert sich besonders auf den gegnerischen Tight End. Der Free Safety unterstützt dagegen mehr die Cornerbacks und steht als letzter Mann gegen durchbrechende Runningbacks.

3) Cornerbacks

Paßverteidiger, sie spielen gegen die Wide Receiver. Im Idealfall fangen oder blocken sie den gegnerischen Paß ab. Zusammen mit den Safeties bilden sie das Defensive Backfield, auch Secondary genannt.

Special Teams

Damit sind die Spieler gemeint, die bei Kickoffs, Punts, Extrapunkten und Field Goals eingesetzt werden. Sie werden so genannt, da sie spezielle Aufgaben erfüllen müssen, die nicht in jedem Spielzug erforderlich sind. Dazu gehört z.B. das Kicken des Balles durch die Torstangen oder in die gegnerische Hälfte (Kicker und Punter), sowie das Auffangen und Zurücktragen dieser Kicks (Returner). Auch werden von den Special Teams vergleichsweise lange Sprints verlangt. Durch die dabei erzielten Geschwindigkeiten kommt es häufig zu spektakulären Blocks und Tackles, die die Spezialisten auch verkraften müssen.

Afrischend gut.

Wie läuft das Spiel ab?

Ein American-Football-Spiel besteht aus vier Abschnitten (Quarters), die jeweils 12 Minuten lang sind. Bei Unterbrechungen wird die Zeit angehalten. Zwischen dem zweiten und dem dritten Quarter gibt es eine 20-minütige Halftime, die beiden anderen „Pausen“ dauern nur jeweils zwei Minuten.

Je nach Spielphase ist eine Mannschaft die angreifende (Offense) und eine die verteidigende (Defense). Ein Münzwurf legt fest, wer zuerst angreift, ein Kickoff bringt den Ball ins Spiel. Dabei kickt die Defense den Ball von ihrer 35-Yard-Linie aus möglichst weit in die gegnerische Hälfte.

Die Offense muss den Ball nun fangen und wieder möglichst weit Richtung gegnerische Endzone tragen. Dort, wo sie von der Defense gestoppt wird, beginnt die erste Series of Downs: Die Offense hat nun vier Versuche (Downs), mit dem Ball eine Strecke von mindestens 10 Yards zu überwinden. Wenn das gelingt, bekommt sie erneut vier Versuche (neues First Down).

Wie werden Punkte gemacht?

Beim Football geht es um Raumgewinn. Er wird entweder durch Werfen (Passing) oder durch Laufen (Running) erzielt. Wichtig sind dafür vor allem die beiden Endzonen des Spielfelds, das 100 Yards lang und 53 Yards breit ist (1 Yard = 0,91 m). Wird der Ball in die gegnerische Endzone getragen oder dort gefangen, ist ein Touchdown erzielt. Er wird mit 6 Punkten gewertet und bringt damit die meisten Punkte.

Nach einem Touchdown hat die Offense zwei zusätzliche Möglichkeiten:

  • Einen weiteren Touchdown von der 1-Yard-Linie aus zu versuchen (Two Point Conversion: 2 Punkte).
  • Den Ball von der 15-Yard-Linie aus durch die Pfosten des stimmgabelförmigen Tors zu kicken (Extrapoint: 1 Punkt).

Weitere Möglichkeiten:

  • Fieldgoal (3 Punkte): Dazu wird der Ball durch die beiden Torpfosten gekickt. Das Fieldgoal ist eine Art „Notlösung“, falls ein Touchdown oder das Knacken der 10-Yards-Marke nicht möglich erscheint.
  • Safety (2 Punkte): Hierfür muss die Defense den gegnerischen Ballträger in seiner eigenen Endzone stoppen.

Wie verhindert man Punkte?

Natürlich will die verteidigende Mannschaft verhindern, dass das angreifende Team punktet.
Hier die wichtigsten Möglichkeiten, den Gegner auszubremsen:

1) Punt

Wird ausgeführt, wenn beim 4. Versuch sogar ein Fieldgoal aussichtslos scheint. Der Ball wird so weit wie möglich Richtung Gegner gekickt. Damit soll erreicht werden, dass die Ausgangsposition für dessen folgende Series of Downs möglichst ungünstig ist.

2) Sack

Hier bringt die Defense den gegnerischen Quarterback hinter der Angriffslinie (Line of Scrimmage) zu Boden. Die Position des Balls bestimmt nun die neue Line of Scrimmage.

3) Interception

So nennt man es, wenn ein Pass abgefangen wird. Geschieht dies, wechselt sofort das Angriffsrecht.

4) Fumble

Wenn ein Spieler der Offense den Ball fallen lässt (Fumble), darf er von Spielern der Defense aufgenommen werden. Passiert das, wechselt ebenfalls sofort das Angriffsrecht.

Was machen eigentlich die Schiedsrichter?

Im American Football stehen bis zu sieben Schiedsrichter auf dem Feld. Bei einem Regelverstoß werfen sie eine gelbe Flagge auf den Rasen. Für viele Spielsituationen gibt es außerdem Handzeichen.

Hier die wichtigsten Info’s.