Die Stuttgart Scorpions Sisters haben im Finale der German Football League Women (GFLW) eine herausragende Saison gekrönt, auch wenn es am Ende nicht für den ganz großen Titel gereicht hat. Im Ladies Bowl mussten sich die Stuttgarterinnen nach einem hart umkämpften Spiel den Hamburg Pioneers Amazons geschlagen geben und sicherten sich damit den Titel des Deutschen Vize-Meisters 2025. Vor 650 begeisterten Zuschauern im Stuttgarter Stadion Festwiese unterlagen die Sisters und wurden damit zum zweiten Mal in Folge Vize-Meister.
Das Finale war die Neuauflage des Endspiels von 2022, das die Scorpions Sisters damals für sich entscheiden konnten. Nach einem hart umkämpften Halbfinale gegen die Berlin Kobra Ladies, das mit einem 13:6-Sieg endete, trafen die Stuttgarterinnen auf die stark aufspielenden Hamburg Pioneers, die mit einem klaren 84:0-Sieg gegen die Erlangen Rebels ins Finale eingezogen waren.
Die Stuttgarterinnen waren hochmotiviert und wollten den Schwung der letzten Wochen nutzen. Beflügelt wurden sie außerdem von der erneuten Nominierung von neun Spielerinnen für das deutsche Nationalteam am vergangenen Wochenende.
Nervosität auf Stuttgarter Seite zu Spielbeginn
Bereits ab dem Anpfiff war im Spiel der Sisters eine gewisse Nervosität zu spüren. Der Start in das Spiel verlief unglücklich für die Stuttgarterinnen. Bereits nach den ersten drei Drives gelang es den Hamburg Pioneers Amazons, einen Touchdown durch Jacqueline Ebeling (#21) zu erzielen. Der Extrapunkt war ebenfalls erfolgreich und die Hamburgerinnen gingen schnell mit 7:0 in Führung.
Danach entwickelte sich eine wahre Defensivschlacht. Über die ersten beiden Quarter hinweg gelang es keiner Mannschaft, den Ball erfolgreich in die gegnerische Hälfte zu bewegen. Außer einigen wenigen Passspielzügen war das Spiel von den Defensivreihen dominiert.
Kurz vor der Halbzeit landete ein Punt der Hamburger kurz vor der Goalline der Scorpions, die von dort aus einen neuen Angriffsversuch starteten. Dieser wurde jedoch nur 7 Yards vor der Endzone durch eine Interception der Pioneers abgefangen. Im dritten Spielzug danach gelang den Hamburgerinnen durch ein Passspiel der erneute Touchdown durch Vanessa Carmesin (#3). Da der Extrapunkt nicht verwandelt wurde gingen die Teams bei einem Stand von 13:0 in die Kabinen.
Zweite Halbzeit und letztes Aufbäumen
In der zweiten Halbzeit starteten die Sisters stark. Sie schienen durch einige schöne Passspielzüge besser ins Spiel zu kommen, doch die Hamburger Defensive hielt stand und wehrte die Angriffe der Stuttgarterinnen souverän ab. Nach erneutem Ballbesitz bauten die Hamburgerinnen ihre Führung durch ein starkes Passspiel aus und erzielten einen weiteren Touchdown zum zwischenzeitlichen 21:0.
Mit diesem Rückstand gingen die Teams ins vierte Quarter. Im letzten Aufbäumen gegen die drohende Niederlage ergriff insbesondere Quarterback Dinah Nägele die Initiative. Sie erzielte durch einen mutigen Laufspielzug einen Touchdown zum 21:6. Ein gescheitertes Trickplay beim Extrapunktversuch führte jedoch zu einer 5-Yards-Strafe, und auch der erneute Versuch, den Ball durch das Goal zu kicken misslang ebenfalls. Dies besiegelte die Niederlage der Sisters.
Das Finale war ein sehr defensiv geprägtes Spiel, das die Hamburg Pioneers am Ende aber verdient gewinnen konnten. Den Stuttgarterinnen gelang es nicht, die Dominanz und die gute Präsenz, die sie in der gesamten Saison gezeigt hatten, auch im Endspiel aufs Feld zu bringen.
Text: Thorsten Meller
Bild: Thorsten Meller